Förderung von Inklusion und Kampf für Gleichberechtigung


In den frühen 90er Jahren, als Schahina Gambir noch ein Kind war, begab sie sich mit ihrer Familie auf eine Reise, die ihr Leben für immer verändern sollte. “Wir kamen aus Kabul und suchten in Deutschland Zuflucht vor den Kriegswirren.” Ihre ersten Erinnerungen an dieses Land sind verschwommen und voller Gefühle, die sie damals nicht erklären konnte. “Das kalte Klima, die fremde Sprache, die neuen Gesichter. Doch diese ersten Tage in Deutschland waren auch der Beginn einer neuen Hoffnung, eines neuen Kapitels.”

Die Ankunft in einem fremden Land, dessen Sprache sie nicht sprachen und dessen Kultur ihnen unbekannt war, war für Schahina und ihre Familie zunächst eine Herausforderung. Die damalige politische und gesellschaftliche Atmosphäre in Deutschland ähnelt der heutigen Situation, “denn sie war geprägt von hitzigen Debatten über Migration”. Diese Situation machte die Integration für sie nicht einfacher. Trotz der harten Realität, mit der sie konfrontiert waren, “einschließlich rassistischer Gewalt in einer zunehmend polarisierten Gesellschaft, fanden wir auch Zufluchtsorte und Menschen, die uns mit offenen Armen aufnahmen”, sagt sie. Diese Kontraste zwischen Feindseligkeit und Wohlwollen prägten ihre frühe Wahrnehmung von Deutschland. Für Schahina ist Deutschland ein Land voller Widersprüche, das sie lehrte, dass Hoffnung und Herausforderung oft Hand in Hand gehen.

Heute, 30 Jahre später, blickt sie auf ihren Weg zurück, auf dem sie viele Herausforderungen gemeistert hat. Die 32-jährige Schahina ist Bundestagsabgeordnete für Bündnis 90/Die Grünen, wo sie im Herzen der parlamentarischen Demokratie arbeitet. “Mein Ziel ist es, für die Rechte von Menschen wie mir zu kämpfen: Menschen, die regelmäßig Rassismus und Diskriminierung erleben.”

Für Schahina war der Weg zur Parlamentarierin nicht vorgezeichnet. Nach einer Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau und einem Studium der Politik- und Wirtschaftswissenschaften fand sie ihre politische Heimat bei Bündnis 90/Die Grünen, “wo ich mich von Anfang an besonders für Antirassismus, Feminismus und Inklusion eingesetzt habe. Der rassistische und rechtsextreme Terroranschlag in Hanau im Jahr 2020 war für mich ein Wendepunkt, der mich in meiner Entscheidung bestärkte, Politik zu meinem Beruf zu machen und täglich für eine rassismusfreie Gesellschaft zu kämpfen.”

Das Leben in Deutschland hat ihr gezeigt, dass Veränderungen möglich sind, wenn man bereit ist, für seine Überzeugungen einzustehen. “Ich bin verwurzelt in den Werten von Demokratie und Menschenrechten. Dennoch vergisst sie nicht ihre Wurzeln in Afghanistan, “die mir eine Perspektive geben, die ich versuche, in meine politische Arbeit einzubringen. Afghanistan ist das Land, in dem ich geboren wurde und das ich in der Zukunft gedeihen sehen möchte.”

Was Schahina an Deutschland schätzt, ist die Freiheit und die Möglichkeit, seine Stimme zu erheben und gehört zu werden. Was sie jedoch stört, ist die Tatsache, dass Rassismus und Diskriminierung immer noch zum Alltag vieler Menschen gehören. “Es gibt einen großen Handlungsbedarf, nicht nur für die Politik, sondern für die gesamte deutsche Gesellschaft.”

Als Bundestagsabgeordnete will Schahina Brücken zwischen den Kulturen und zwischen den Menschen bauen. “Ich möchte mit meiner Geschichte anderen Mut machen, ihren Weg zu gehen, Grenzen zu überwinden und für ihre Rechte einzutreten. Ich sehe mich auch in Zukunft im Dienste der Gemeinschaft und kämpfe für eine Welt, in der Rasse, Hautfarbe, ethnische Herkunft, Religion, Alter, Geschlecht und sexuelle Orientierung keine Rolle mehr spielen, wenn es darum geht, wer wir sind und was wir erreichen können.”

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